Sonntag, August 20, 2017

Aller Anfang ist ja bekanntlich schwer.

Das gilt für neue blogs sicherlich genauso wie für Fotos.

Warum also ein blog über Fotos?
Es gibt doch schon tausende von Zeitschriften und Büchern, die zeigen sollen, wie mans macht.

Und trotzdem finde ich es ärgerlich, wie man heutzutage mit Fotos umgeht - alles fängt wie immer im Kopf an. 
Das Thema Videos lasse ich bewusst aus; denn vieles ist parallel zum Thema und anderes wieder komplett verschieden. 






Schauen wir doch erst einmal zurück, nicht ganz in die Anfänge der "Photographie", sondern nur so 30 - 50 Jahre.
Da gab es drei Gruppen von Fotografen: die Knipser, die engagierten Amateure und die Profis. 
Mal abgesehen von den professionellen Mittel- und Großformat- Kameras (auf diese Unterschiede gehe ich demnächst mal ein) war die Technik schon unterschiedlich: von billigem Plastik bis teuren Komplettsystemen - aber jeder hatte einen Film mit meistens 24 - 36 Aufnahmen und musste sich schon überlegen, was fotografiert werden sollte und was eben nicht.

Das hat sich heutzutage grundlegend geändert ! Die modernen Speichersysteme wie Karten, PCs und Festplatten erlauben Aufnahmen in fast unbegrenzter Anzahl, 500 - 1.000 Stück auf z.B. einer SD-Card sind kein Problem.

Die Technik liefert die Aufnahme-Automatik, selbst die Smartphone-Werbung verspricht geniale Ergebnisse auf Knopfdruck.

Und so ballert man drauflos. Lieber 10 shots in einer Minute als eine durchdachte Aufnahme. Lieber anderen Fotografen durch ihr Bild laufen als einen Sichtwinkel übersehen. Lieber ein Kunstwerk sicher festhalten als mal nachzuschauen, von wem es eigentlich ist.

Und selbst das würde mich eigentlich nicht stören, wenn sich jeder seine Ergebnisse in stillem Kämmerlein auf dem heimischen Monitor anschauen würde.
Nein, was man erlegt hat, muss auch präsentiert werden ! 
Nur hängen die Trophäen nicht mehr an der Wand, sondern werden im Minutentakt verbreitet: ein Post auf Facebook; ein Tweet mit einem hashtag, den niemand versteht; eine Gefühlsäußerung in der What´s App-Gruppe oder eine MMS-Bilderschau.
Das Resultat: Milliarden von Bildern mit einem Archivierungswert einer Tageszeitung von gestern !

Vielleicht lässt sich das Rad der Zeit nicht zurückdrehen, aber ich kämpfe für Fotos, die wirklich gut gemacht sind und eine echte Bildaussage haben - denn es gibt sie noch, wenn man danach sucht.

Dann schauen wir in der nächsten Zeit doch mal, wie man diesem Ziel wohl näherkommt.



Euer Micha